TAKING CARE

Ethnographic and World Cultures Museums as Spaces of Care

Das Weltmuseum Wien startete im Oktober 2019 das EU-geförderte Kooperationsprojekt "TAKING CARE. Ethnographic and World Cultures Museums as Spaces of Care". TAKING CARE untersucht die Zusammenhänge zwischen ethnografischen Sammlungen und Fragen zur Klimakrise sowie dem Anthropozän und stellt dabei Bezüge zu Auswirkungen des Kolonialismus her. So positioniert das Projekt ethnografische und Weltkulturen-Museen als Orte, diesen Problemstellungen partizipativ und kreativ zu begegnen.

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Über das Projekt

Über das Projekt

Das Weltmuseum Wien hat im Oktober 2019 das neue EU-Projekt "TAKING CARE. Ethnographic and World Cultures Museums as Spaces of Care" gestartet. In den letzten Jahren ist die Zusammenarbeit mit VertreterInnen indigener Gruppen und Diasporagemeinschaften zu einer etablierten Praxis in ethnografischen und Weltkulturen-Museen geworden. Dabei entstand ein Bewusstsein dafür, dass Museen heute nicht mehr nur für ihre Sammlungen Sorge tragen, sondern auch für die mit diesen verbundenen Menschen. Die klassischen Aufgaben eines Museums umfassen heute mehr als Sammeln, Bewahren, Erforschen und Vermitteln. Es geht auch um das Teilen von kulturellem Erbe, das Kommunizieren von Wissen, das Kreieren von neuen Zugängen und das Heilen kolonialer Traumata, wozu auch Rückgaben gehören können. Der englische Ausdruck „taking care“ fasst all diese Aufgaben zusammen und fungiert als Titel des neuen EU-Projekts, das am 1. Oktober 2019 im Weltmuseum Wien startete. TAKING CARE ist ein auf vier Jahre angelegtes, durch das Programm Kreatives Europa der Europäischen Union mit 2 Mio. Euro kofinanziertes Kooperationsprojekt zwischen 14 Partnerorganisationen unter der Projektleitung des Weltmuseum Wien.

Laufzeit
Oktober 2019 bis September 2023

Projektleitung
Dr. Claudia Augustat

Mitarbeit
Mag. Doris Prlić, MA (Koordination)
Nora Haas (Kommunikation & Social Media)

takingcare@weltmuseumwien.at

Projektwebsite
takingcareproject.eu

Partizipative und künstlerische Forschung

Partizipative und künstlerische Forschung

Die Themen des Projekts werden bei Workshops, kreativen Residencies und Ausstellungen, durch künstlerische Forschung, kleine Lab-Meetings und in gemeinsamen Publikationen erörtert. Dabei wird eine Reihe partizipativer Praktiken, von Hands-on-Sessions in kleinen Gruppen bis hin zu breit angelegten öffentlichen Veranstaltungen, erarbeitet. Wir erforschen auf kreative Weise das ungenutzte Potenzial unserer Museen, um kritisch über die globale Vergangenheit und über Möglichkeiten, eine nachhaltige Zukunft zu gestalten, nachzudenken. Weltkulturen-Museen sehen sich in erster Linie nicht nur mehr als Aufbewahrungsorte, sondern als Orte der Begegnung, Diskussion und Praxis, der sozialen Innovationen und Experimente. Hier können verschiedene Arten des Wissens und des Seins in der Welt in ihrer Vielfalt (wieder)entdeckt, gemeinsam entwickelt und öffentlich geteilt werden. Solche diskursiven Räume werden innerhalb Europas mehr denn je benötigt.

Hauptthemen des Projekts

Mögliche Wege und Strategien aus der globalen Krise?

TAKING CARE hat seinen Ursprung in den alarmierenden Umweltveränderungen und -krisen, die das Bewusstsein und die Besorgnis der Öffentlichkeit über die Zukunft des Planeten geweckt haben. Obwohl global in Ursache und Ausmaß, sind die negativen Auswirkungen der Krisen ungleich verteilt und betreffen verstärkt all jene, die sich ohnehin schon in schwächeren Positionen befinden, einschließlich indigener und ehemals kolonisierter Gruppen. Das Projekt TAKING CARE beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen ethnografischen Sammlungen und Fragen nach dem Anthropozän sowie der Klimakrise und stellt ethnografische und Weltkulturen-Museen in den Mittelpunkt der Suche nach möglichen Strategien, um diesen Problemen zu begegnen. Viele Objekte in den Sammlungen erinnern an Landschaften, die so heute nicht mehr existieren und beinhalten ökologisches Wissen, das im Rahmen gemeinsamer Forschung mit Herkunftsgemeinschaften, DesignerInnen, AktivistInnen sowie KünstlerInnen zugänglich und für eine nachhaltige Zukunft nutzbar gemacht werden kann. Ein hochaktuellesThema ist auch die ungleiche Verteilung des kulturellen Erbes und mögliche Rückgaben. Wie muss Zusammenarbeit aussehen, damit gerechte Lösungen gefunden werden können?

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