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Hebron-Gläser

Standort

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Die Leute von Hebron stellen seit dem Mittelalter ein Glas her, das die Noblesse antiker Gläser hat. Um 1840 versorgen ihre Glasfabriken die Haushalte Palästinas mit einer ungemeinen Menge von Flaschen und anderen Glaswaren für den Alltag. Für die christlichen Jerusalempilger werden bunte Armreifen und andere wohlfeile Schmucksachen produziert, die diese zur Erinnerung wieder nach Hause nach Westasien, auf die Inseln des griechischen Archipels oder nach Europa mitnehmen. Ganze Kamelkarawanen werden täglich beladen. In Jerusalem stürmen zum Osterfest der orientalischen Christen Scharen armenischer und christlicher Pilger die Verkaufsbuden, an denen die bunten Gläser aus Hebron feilgeboten werden.

Anfang der 1990er Jahre ist die Altstadt von Hebron noch belebt. Die „Hebron-Gläser“ finden bei Touristen und Pilgern reißenden Absatz. Die Formen der mundgeblasenen Flaschen, Tassen und Krügchen der „Hebron Glass Factory On the Ancient Way Handwork“ sind einfach. Ihre Farben sind Edelsteinen nachempfunden: kobaltblau, flaschengrün, türkis, bernsteingelb oder rosa. Die Ware wird nicht über die Region hinaus exportiert. Mittlerweile sind die meisten Läden verrammelt, die Türen der Wohnhäuser versiegelt. Ein großer Teil der Altstadt ist für Palästinenser gesperrt und Hebron in eine jüdische und eine palästinensische Zone geteilt. Der Pilger- und Touristenstrom ist versiegt. Um zu überleben, haben die wenigen verbliebenen Glasbläser ihre Produktion umgestellt. Mundgeblasenes Glas wird heute aus wiederverwertbaren Flaschen gemacht. Exportiert wird vor allem nach Europa und Übersee. Der Kassenschlager sind Weihnachtskugeln für Christbäume. Dafür sind die alten „Hebron-Gläser“ zum Markenzeichen palästinensischer Identität geworden.

Object data

Inv. No.

189467 und andere

Object Name

Hebron-Gläser

Collector

Ernst Degasperi (1927 Meran - 2011 Wien) - GND

Dated

1970er Jahre

Accession Date

2012

Material

Glas

Dimensions

H. max. 19,5 cm