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Jesus Christus

Standort

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Die christliche Missionierung der Naga durch amerikanischeBaptisten begann im Windschatten des britischen Kolonialismus bereits in derzweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die katholische Mission erst um die Mittedes 20. Jahrhunderts.

Der Mission war ein rascher und durchschlagender Erfolgbeschieden: Wurden im Jahr 1881 erst 13 Christen gezählt, bezeichnen sich heutepraktisch alle Naga als solche; zur alten Religion zählt sich nur noch eineHandvoll alter Leute in entlegenen Dörfern.

Alles, was mit dem traditionellen Glauben zu tun hatte,gilt als heidnisch, das Alte war in der Rhetorik der Missionare Ausdruck einer„satanischen“ Tradition. Die Missionare verwendeten in ihren Traktaten undBibelübersetzungen in die Lokalsprachen den Namen der jeweiligen höchstenGottheit, des Schöpfers, für den christlichen Gott, was den KonvertitenKontinuität ihrer Glaubensvorstellungen suggerierte. Von christlichen Nagabekommt man oft zu hören, dass sie „eigentlich“ bereits Christen gewesen seienund schon an Gott geglaubt haben, bevor ihnen die Amerikaner die biblischeLehre gebracht hätten.

Das Christentum wird heute nicht mehr als Religion aus demAusland verstanden, vielmehr liegt es einer kollektiven Identität aller Nagazugrunde. Es vereint die verschiedenen Stämme zu einer Einheit und überkommtsomit traditionelle lokale Identitäten.

Die baptistische Kirche wurde zum Rückgrat und aktivemSprachrohr eines religiös fundierten Nationalismus, der die Unabhängigkeit vomhinduistischen Indien und die Bildung eines unabhängigen christlichen Staates anstrebt.Der Glaube von einigen Anhängern der Untergrundbewegungen, dass Gott die Nagafür einen christlichen Staat auserwählt hat, liefert das Argument für das Motto„Nagaland for Christ“.

 

Object data

Inv. No.

186081

Accession Date

2007

Culture

Indien Naga