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Die sō ist ein traditionelles japanisches Saiteninstrument, dessen Urform vermutlich während der Nara-Periode (710–794) aus China eingeführt wurde. Obwohl für das betreffende Schriftzeichen die Lesung sō gebräuchlich ist, wird das Instrument in derselben Schreibweise im Allgemeinen als koto bezeichnet. In der Heian-Periode (794–1185) wurde mit sō-no-koto 箏のこと und kin-no-koto 琴のこと zwischen zwei Arten der koto unterschieden. Als man in der Neuzeit aber schließlich damit begann, auch für die sō das Schriftzeichen 琴 in der Lesung koto zu verwenden, führte dies zu einer Vermengung der Begrifflichkeiten. Was nun die sō von der kin im Wesentlichen unterscheidet, sind die beweglichen Stege (kotoji), die hier zum Stimmen der Saiten auf der Oberseite des Korpus positioniert werden. Eine traditionelle sō, wie sie in Japan unter anderem in der Hofmusik gagaku zum Einsatz kommt, verfügt über 13 Saiten und hat normalerweise eine Gesamtlänge von 5 shaku 5 sun bis 6 shaku 4 sun (167–194 cm). In der Praxis allerdings wurden für das Musizieren in engen Räumen Instrumente unterschiedlicher Größe verwendet, darunter zerleg- bzw. faltbare Modelle oder einfach solche mit geringerer Länge. Mit der Anzahl der Saiten, seiner Bauweise sowie dem Dekor an der Oberseite des Korpus entspricht das vorliegende Exemplar einer ganz normalen sō, ist aber nicht nur kurz, sondern auch extrem schmal, weshalb es sich hier um das Minitaturmodell einer kurzen sō zu handeln scheint. (KH)

Object data

Inv. No.

34602

Collection

Ostasien

Collector

Heinrich von Siebold (1852 St. Martin/Boppard - 1908 Schloss Freudenstein/Bozen) - GND

Geography

Ostasien/Japan

Material

Holz, Bein, Schildpatt