Purush

Standort

Derzeit nicht ausgestellt.

Dieses Kunstwerk folgt dem traditionellen Stil der devotionalen buddhistischen Malerei in Nepal, des sogenannten Paubha-Stils. Im Gegensatz zu den üblichen Inhalten der Paubha-Malerei liegt das Thema dieses Werkes in der Gegenwart. In traditionellen Paubha-Werken sind die Themen immer Götter und Göttinnen in der buddhistischen Tradition, in der gelegentlich auch hinduistische Götter in die Ikonographie Eingang finden.
Trotz des Titels Männlich, ist das dominante Merkmal dieses Kunstwerks eine weibliche Figur. Sie ist wunderschön gekleidet und mit bunten Blumen und Ornamenten verziert. Die Erzählung des Bildes basiert jedoch auf der männlichen Wahrnehmung, daher der Titel. Denn verschiedenen Formen der Männlichkeit stehen die schönen Frauen gegenüber. Dabei geht es darum, zu erzählen, wie Männer Frauen zu ihrem eigenen Vorteil missbrauchen.
Die Trauungszeremonien finden inmitten aufwendiger Rituale, teurer Kleidung, Schmuck, Musik, Belustigungen und eines großen Festes statt, wie im unteren Teil des Bildes dargestellt.
Der Künstler vergleicht Frauen mit dem Konzept von Satyam, Sivam und Sundaram (Wahrheit, Güte oder Frömmigkeit und Schönheit) der hinduistischen Philosophie. Die drei Begriffe geben einen Einblick in einen Blickwinkel auf das Leben, in dem die Menschheit in Wahrheit, Göttlichkeit und dem Zustand ruhigen Friedens, Schönheit und Glücks koexistieren sollten. Der Künstlerin sieht eine Frau in sich selbst vollständig, ohne oberflächliche Wünsche und Bedürfnisse. Das Männliche hingegen hat unterschiedliche Bedürfnisse und Wünsche, die er durch Frauen zu erfüllen sucht. Lehrt auch Kultur, die Frau zu respektieren und zu verehren, handelt die heutige Gesellschaft in Nepal dem zuwider. Auf das Wheel of Life (Rad des Lebens) verweisend, das üblicherweise in traditionellen Gemälden dargestellt wird, bildet der Künstler in der unteren Hälfte des Gemäldes einen ähnlichen Kreis, dessen mittlerer Teil die Praxis der Ermordung weiblicher Föten zeigt und von den zeitgenössischen Formen der Gewalt gegen Frauen flankiert wird.

Objektdaten

Inv. Nr.

193804

Sammlungsbereich

Süd-, SO-Asien, Himalaya

Objektbezeichnung

Malerei

Künstler/in

Mukti Singh Thapa

Leihgeber

Mukti Singh Thapa

Datierung

2015

Kultur

Nepal

Material/Technik

Mineralfarbe

Kulturpatenschaft

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