Tsam-Tanzfigur
Standort
Im Weltmuseum Wien befinden sich in der Sammlung Hans Leder 12 Holzfiguren, welche Figuren aus dem in Tibet entstandenen sakralen Tsam- Tanz darstellen. Die Figuren entstanden als Auftragswerk für Leder und sind vermutlich kein autochthones mongolisches Kunstprodukt. Der Tsam - Tanz ist eine religiöse Zeremonie bzw. ein sakrales Fest, bei welchem Lamen bzw. Mönche sich (zu einer bestimmten Zeit im Jahr) mit aufwendigen Masken und Kostümen verkleiden und vor den Tempeln mit Begleitung von Musik pantomimische Tänze aufführen. Sie stellen dabei unterschiedliche buddhistische Schutzgötter, Tiere, Garuda oder Helden dar.
Diese Figur wird Chaschin Khan genannt und tritt im Tsam in der Begleitung von sechs od. acht Kindern, welche unterschiedliche Klosterinstrumente spielen, auf. Er lädt die Götter auf den Tanzplatz ein und begrüßt sie auch. Für den Ursprung dieser Figur gibt es unterschiedliche Interpretationen; u.a. soll diese Figur für die Mongolen den Mandschu- Herrscher Kangxi repräsentieren, welcher im 17. Jahrhundert die Verbreitung des Buddhismus in der Mongolei förderte.
Objektdaten
74722
Tsam-Tanzfigur
Holz, geschnitzt, bemalt