Sarong, Batik

Sarung Tiga Negeri

Standort

Derzeit ausgestellt:
Mezzanin: Fasziniert von Indonesien

Sarung Tiga Negeri weist darauf hin, dass der Stoff in drei verschiedenen Städten produziert wurde: Pekalongan für das Motiv und blaue Farbe, Solo für die braune Naturfarbe (soga), Lasem für die spezielle rote Farbe.
Der kepala (Kopf-Teil) enthält Dreieck Tumpal-Motiv mit celuki (Nelkenblumen), der badan (Körper-Teil) ist mit Blumenbouquet, Schmetterling und Vogel verziert.

Batik ist Kunst. Statt auf Leinwand wird das Kunstwerk auf Stoff gezeichnet. Als Ende des 19. Jh. synthetische Farben aus Europa nach Indonesien eingeführt wurden, fühlten sich viele Künstler animiert, mit den Farben zu spielen und neue Motive zu entwickeln. An der Nordküste Javas gründeten chinesische, holländische und arabische Einwanderer entlang den Hafenstädten neue Produktionsstätten für Batik. Die Muster wurden durch Motive aus ihrer Herkunftskultur beeinflusst und ergänzt. So entstanden frische Motive und für die Region typische Farbstile und neue Färbungsmethoden. Die Namen der Batikmuster entsprechen den Orten, wo sie produziert wurden, wie Pekalongan, Kedungwuni, Lasem und Cirebon, Batang. Es entstand der „pesisiran stil“ (Nordküste Javas) in Kontrast zum traditionellen „kraton stil“ (Palast Stil) vom Inneren des Landes, wie von Solo und Yogyakarta.

Diese Batik stammt aus der Sammlung der österreichischen Komponistin mit dem Künstlernamen Linda Bandara-Hofland. Der eigentliche Name dieser beinahe vergessenen österreichischen – aber auf Java geborenen – Komponistin lautete Sieglinde Leber. Sie war die Tochter von Dr. med. Johann Leber und Maria Antonie, geb. Teutschmann, und wurde am 15.5.1881 in Kendal, Semarang (Indonesien), geboren und verstarb am 20.6.1960 in Wien.

Ihre Beziehungen zum Sultan von Yogyakarta und zu der Aristokratie Javas ermöglichten ihr den Zugang zu den jeweils an den unterschiedlichen zentral-javanischen Hofen beschäftigten Orchestern, der bis dahin allein den Mitgliedern des Hofes vorbehalten war. Durch ihre guten Beziehungen kam sie zu extravaganten Batikstoffen, die zum Teil nur im Hofe getragen wurden.

Zwischen 1929 und 1942 lebte Linda Bandara mit wechselnden Wohnsitzen in Wassenaar (Niederlande), Wien und Yogyakarta. 1936 und 1937 war ihre durch javanischen Einfluss geprägten Komposition „Ländlichen Stimmungsbilder“ in einer Interpretation der Wiener Philharmoniker des Öfteren im Radio (ORF) zu hören. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1942 übersiedelte sie permanent nach Wien, wo sie unmittelbar den Zweiten Weltkrieg erlebte.

Objektdaten

Inv. Nr.

142347

Sammlungsbereich

Insulares Südostasien

Objektbezeichnung

Sarong, Batik

Sammlung

Linda Hofland (1881 - 1960) - GND

Datierung

um 1930

Zugangsdatum

1962

Material/Technik

Wachsbatik (Handbatik) mit natürlichen Farbstoffen auf maschinell gewebter Baumwolle; Leinwandbindung

Kulturpatenschaft

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