Tuch, Batik
Kain Panjang
Standort
Chinesische Peranakan-Batik mit dem Motiv: sieben Darstellungen von einer Brücke mit drei Personen darauf, zwei Frauen halten ein Schwert und der Mann hält eine Flagge. Sieben Darstellungen von einem Mann, der auf einem Fisch sitzt und zwei Schwerter hält. Es deutet auf eine chinesische mythologische Darstellung an.
Signiert mit: Ong Kok Siang aus Batavia, Java (links oben).
Batik ist Kunst. Statt auf Leinwand wird das Kunstwerk auf Stoff gezeichnet. Als Ende des 19. Jh. synthetische Farben aus Europa nach Indonesien eingeführt wurden, fühlten sich viele Künstler animiert, mit den Farben zu spielen und neue Motive zu entwickeln. An der Nordküste Javas gründeten sie entlang den Hafenstädten neue Produktionsstätten für Batik.
Es waren vor allem Migranten und Migrantinnen, die ihre Wurzeln im damaligen Holland, China und dem arabischen Raum hatten. Sie wurden als Peranakan bezeichnet, was ursprünglich „Kind eines Fremden mit indonesischer Mutter“ bedeutete. Heute beschreibt der Begriff Migranten und Migrantinnen, die bereits seit zwei Generationen in Indonesien leben.
Die Muster wurden durch Motive aus ihrer Herkunftskultur beeinflusst und ergänzt. So entstanden frische Motive und für die Region typische Farbstile und neue Färbungsmethoden. Die Namen der Batikmuster entsprechen den Orten, wo sie produziert wurden, wie Pekalongan, Kedungwuni, Lasem und Cirebon, Batang. Es entstand der „pesisiran stil“ (Nordküste Javas) in Kontrast zum klassischen, traditionellen „kraton stil“ (Palast Stil) vom Inneren des Landes, wie von Solo und Yogyakarta.
Eine neue Eigenschaft war auch, dass die Werkstätte die Stoffe mit einer Unterschrift autorisiert haben; ein Zeichen, dass sie ihre Werke als Kunst sehen.
Objektdaten
184158
Tuch, Batik
Sri Tjahjani Kuhnt-Saptodewo (Kuratorin für Insulares Südostasien im Weltmuseum Wien (2005 bis 2017))
Zweite Hälfte des 20. Jh.
Maschinell gewebte Baumwolle, Leinwandbindung, synthetische Farben, Handbatik (batik tulis)