Besonders hervorzuheben ist, dass die Wiener Weltausstellung auch einen besonderen Moment in der Geschichte Japans markiert. Nach einer von außen erzwungenen Öffnung und einer inneren Umstrukturierung des Landes befand sich Japan zur Zeit der Weltausstellung im Umbruch. Das Land hatte nach der Abschaffung des alten Feudalsystems im Zuge der Meiji-Restauration großes Interesse, sich in Europa als moderner Staat zu präsentieren. Eine in Japan gebildete Kommission, der auch Ausländer wie die Brüder Alexander und Heinrich von Siebold angehörten, stellte gemäß dem offiziell herausgegebenen Katalog über 6.000 Objekte für die Präsentation in Wien zusammen.
Ein zentrales Thema der Wiener Weltausstellung war die Architektur, weshalb Japan auch eine Reihe von Architekturmodellen schickte. Eines der größten Ausstellungsstücke im damaligen Japan-Pavillon und das zentrale Objekt des Japan-Raumes im Weltmuseum Wien stellt das Modell einer Daimyō-Residenz der Edo-Periode (1600–1868) dar.
Die Wiener Weltausstellung war bis zur Expo 2000 in Hannover die erste und einzige Weltausstellung im deutschsprachigen Raum. Mit ihr kündigte sich die Moderne in Wien an.