Tattoo „noboardernonation“ von Nicole

Interview mit Bianca Figl25.08.2016
„Weiblichkeit kann für mich alles Mögliche bedeuten, alles Mögliche Unterschiedliche - wenn nicht einige wenige eingeschränkte Bilder kursierten.“

 

Den Wunsch sich ein Tattoo stechen zu lassen, welches Nicoles Einstellung zum Leben darstelle, hegt Nicole schon seit mehr als 20 Jahren.

 

Nicole bezeichnet sich als Antirassistin und Feministin. Seit jeher war es ihr wichtig für Frauenrechte einzutreten, was sich in den „verschiedenen Stationen ihres Lebens widerspiegelt“. Von einem geschlechtssensiblen Kindergarten über ein feministisches Projekt nach der Schule. Feministin zu sein bedeutet für sie: dass sie die Person sein kann, die sie ist und sich nicht verstellen muss. „Weiblichkeit kann für mich alles Mögliche bedeuten, alles Mögliche Unterschiedliche - wenn nicht einige wenige eingeschränkte Bilder kursierten.“ Dieser Spruch hängt auch bei Nicole zu Hause.

 

Während einer Reise mit Freundinnen nach Venezuela, ergab sich die Möglichkeit ein für Nicole wichtiges Motiv in einem Tattoo zu verewigen: Das Zeichen der Aphrodite.

 

Bald darauf folgten ein Spiralenmotiv und später eine Krähe. Krähen sind Nicoles Lieblingsvögel, da sie sehr klug sind. Das Tattoo des Nachtfalters steht dafür, alles Weltliche hinter sich zu lassen. Außerdem mag Nicole die Nacht ganz gerne. 

 

„Noboardernonation“ ist der aktuellste Zuwachs. Der Sommer 2015 war ausschlaggebend, es umzusetzen. Viele Menschen aus u.a. Afghanistan, Syrien und dem Irak erreichten in dieser Zeit Österreich. Nicole hat sich zu der Zeit ehrenamtlich engagiert und bekam schnell mit, wie die anfänglich positive Stimmung plötzlich kippte und sie feststellen musste, „in einer nach wie vor rassistischen Gesellschaft“ zu leben.

Ihr war es wichtig, genau zu der Zeit ihren Standpunkt festzuhalten für den Fall, dass sich an diesem jemals etwas ändern solle, sie etwas daran erinnere, „dass dies einmal anders war.“

 

„Wir hätten einfach eine so viel schönere Welt, wenn wir Bewegungsfreiheit hätten, die meisten Konflikte entstehen einfach durch dieses Nationalbewusstsein, dass die Menschen haben.“ Nicole meint, dass diese Einstellung vielleicht auch mit ihrem eigenen Hintergrund zu tun hat. Es finden sich ungarische und serbo-kroatische Wurzeln. Wenn sie zu ihrer Herkunft befragt wird, ist die Antwort ganz eindeutig: „Ich bin aus Wien. Ich bin Wienerin.“

 

Die Stelle, an der sich das Tattoo befindet, findet sie cool, denn es ist immer sichtbar.


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