Patchworkbuch von Lilo

Interview mit Lisa Zalud16.06.2015
"Ich kann mir mein Leben ohne Patchwork und ohne der Kontakte, die das gebracht hat, nicht mehr vorstellen".

Lilo besuchte immer  wieder eine Freundin in London. Dort verbrachte sie oft Stunden im Foyles, das damals als das größte Buchgeschäft der Welt galt. Bei einem ihrer Besuche 1978 wurde sie von einer Patchwork-Broschüre wie magnetisch angezogen. In diesem Moment war ihr noch nicht bewusst, dass dies einen großen Teil ihres Lebens verändern wird. Sie war von Beginn an fasziniert von den grafischen Mustern, die in Stoffen verwirklicht worden sind. Lilo hat immer schon genäht, aber diese Technik, die mit Hilfe einer Vielfalt an färbigen Quadraten stets Unterschiedliches erzeugt hat sie "hingerissen". So hat sie das Buch gekauft und versucht die Muster nachzuarbeiten und hat immer wieder Kurse in England dazu besucht. Zu Beginn hat Lilo alleine daran gearbeitet, aber sehr schnell entstand das Bedürfnis sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, eigene Werke zu zeigen und andere zu bestaunen. Sie ergriff selbst die Initiative und stieß auf einer großen Patchworkmesse in Salzburg auf gleichgesinnte Österreicherinnen und bald gründete sie die erste Patchwork-Gruppe in Wien. Ihr großes "Sendungsbewusstein" die Technik bekannter zu machen führte zu vielen Ausstellungsorganisationen und dem Gründen weiterer Gruppen.

Lilo ist der Meinung, dass durch die Automatisierung  im Haushalt den Frauen sehr viel Kontaktmöglichkeiten mit anderen genommen worden ist. Aber Gruppen wie diese "bringen Frauen wieder in einen Dialog zusammen" und es führt zu einem "Wiedergewinnen einer Kommunikationstradition und eines eigenen Raumes".

Mittlerweile kann sie sich ein "Leben ohne Patchwork und ohne der Kontakte, die das gebracht hat, nicht mehr vorstellen".

 

    Häufige Suchbegriffe