Über die Ausstellung
In Asien ist der Tanz ein wesentlicher Bestandteil des kulturellen, religiösen und gesellschaftlichen Lebens. In vielen Tempeln gibt es Darstellungen von tanzenden Gottheiten, unter denen vor allem Shiva Nataraja besonders bekannt ist, der die Welt durch seine Tanzbewegungen schuf.
In vielen asiatischen Regionen dient der Tanz als Verbindung zwischen den Menschen und den Gottheiten. So wird in manchen Traditionen etwa die Schaffung einer neuen Tanzchoreographie von einem Opferritual eingeleitet, oder auch der Tanz selbst wird als Opfergabe verstanden.
Eine Ausstellung über Tanz ist ohne die Tänzer nicht vorstellbar, denn wer könnte den Tanz besser repräsentieren als die Tänzer und die Choreographen selbst?
Wir haben daher ganz bewusst eine Ausstellung „mit ihnen“ und nicht „über sie“ gemacht. Zu diesem Zweck wurden folgende sechs zeitgenössische asiatische Künstler ausgewählt: Bulan Trisna Djelantik (Bali), Didik Nini Thowok (Java), Matsune Michikazu (Japan), Hiah Park (Korea), Terence Lewis (Indien) und Pichet Klunchun (Thailand).
Sie vertreten sechs unterschiedliche traditionelle Aspekte asiatischen Tanzes und dienen zugleich aber auch als herausragende Beispiele des aktuellen asiatischen Kunstschaffens. In der Ausstellung sind neben Objekten aus ihrem persönlichen Besitz, wie etwa Kostümen und Requisiten, auch von ihnen ausgewählte Museumsobjekte zu sehen.