Statement der Künstlerin
Shannon Alonzo fertigte Washerwoman im Haus ihrer Großmutter in Trinidad an und das Werk ist damit von der Intimität eines matriarchalischen Dialogs durchdrungen. Über den Entstehungsprozess sagt die Künstlerin:
„Irgendwie wurde die Wäscherin durch den Entstehungsprozess zu einer alten Freundin. Ich saß bei ihr, setzte Wäscheklammern und modellierte das Wachs. Ich meditierte über ihre Geschichte, die in keinem Buch niedergeschrieben ist, und hoffte, dass sie sich durch den Rhythmus meiner Hände, die mit den ihren arbeiteten, offenbaren könnte. Ich stelle mir Kleidungsstücke als eine Art Zeitkapsel vor: Sie saugen buchstäblich unser Blut, unseren Schweiß und unsere Tränen auf. Sie absorbieren unsere Essenz. Obwohl sie ständig wäscht, kann sie die Überreste der Vergangenheit nicht entfernen, ob sie nun gesehen oder nicht gesehen werden.
Washerwoman ist das Ergebnis eines Versuchs, unsere Vorfahren durch die Arbeit unserer Hände kennenzulernen, die sich stillschweigend und über Zeiträume hinweg neben ihnen bewegen. Durch sie erhaschen wir einen Blick auf die alltäglichen Momente der Existenz unserer Vorfahren, die so eng miteinander verwoben sind, dass sie unsere eigene Realität schaffen.“
Theseustempel
Volksgarten, 1010 Wien
Täglich 11 bis 18 Uhr
Freier Eintritt