Di, 7.11.

19 Uhr

Ikonenmalerei

Vortrag von Loukas Seroglou

Vortrag
45 Min.
Teilnahme mit gültigem Museumsticket

Die Ikonenmalerei ist die bekannteste sakrale Kunstform und ältestes religiöses Vermächtnis des abendländischen Christentums. Es werden Parallelen in der Maltechnik zwischen der Ikone und der altägyptischen, japanischen, indischen oder buddhistischen Malerei aufgezeigt.

Die Anfänge der Ikonenmalerei reichen bis zur Zeit der Mumienporträts, bekannt als „Fayumporträts“, zurück (Hellenistisch-Römische Zeit in Ägypten, um 20 bis 400 n. Chr.). Das Porträt des Verstorbenen wurde zu Lebzeiten auf einer mit Leinen überspannten Holzplatte angefertigt und dann auf der Kopfseite der Mumien mit Leinenbinden befestigt. Es sollte die Erinnerung an den Verstorbenen lebendig halten, bzw. dessen Seele im Jenseits durch Gebete und Opfergaben dabei unterstützen, ein besseres Leben zu genießen. Dieser Brauch wurde von den Christen fortgesetzt, bis er, um das 4. Jahrhundert, zu einer rein sakralen Kunst wurde; zuerst für kirchliche Würdenträger, später für Christus und Maria und dann für die Heiligen. Somit bedeutet das Wort Ikone „verehrungs-, anbetungswürdiges Abbild der verstorbenen Heiligen“.

Ikonografische Darstellungen finden wir immer dort, wo die ersten Christen zusammenkamen, um ihren Glauben zu stärken (etwa in Katakomben). Diese Frühchristlichen Abbildungen sind sehr an das griechisch-römische Idealbild angelehnt, wo Christus nach dem Vorbild des jungen Orpheus oder des Gottes Apoll gezeigt wird. In den ersten Jahrhunderten wurden die Kirchen mit Fresken oder Mosaiken geschmückt. Erst mit dem Vordringen des Islams gewannen die tragbaren Ikonen an Bedeutung und erreichten ihren Höhepunkt in Byzanz um 1000 n. Chr. Nach der Eroberung des byzantinischen Reiches durch den Islam entstanden die verschiedenen Ikonenschulen.

Loukas Seroglou ist Maler und Schriftsteller. Geboren 1945 in Athen, kam er als Stipendiat nach Wien und war dreißig Jahre als Architekt (AKH, PVA, AVA, Überbauung Franz Josef Bahnhof usw.) sowie als diplomierter Fremdenführer für Österreich und Griechenland tätig. Malerei war immer seine Leidenschaft, er hat die Kunst der Ikonenmalerei bei Mönchen auf dem Berg Athos gelernt. Seine schriftstellerische Tätigkeit umfasst Abhandlungen über Philosophie, Religion, Metaphysik, Gedichte, Prosa, Märchen usw.

Eine Veranstaltung der Weltmuseum Wien Friends. Der Verein der Weltmuseum Wien Friends bietet allen an den Inhalten des Weltmuseums Wien Interessierten eine Vielzahl von weiterführenden Veranstaltungen, wie Objektbesprechungen, spezielle Führungen, Exkursionen sowie Film- und Fotovorträge.

Dauer: 45 Min.
Teilnahme: frei (gültiges Museumsticket erforderlich, der Museumseintritt ist frei für Mitglieder des Vereins Weltmuseum Wien Friends)
Anmeldung: friends@weltmuseumwien.at
Treffpunkt: WMW Forum

Vortrag
45 Min.
Teilnahme mit gültigem Museumsticket

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