Di, 26.11.

16.30 Uhr

Deep Dive: Federkunst – mit Federn Kunstwerke erschaffen!

Workshop mit María Olvido Moreno Guzmán & Carlos Barrera Reyes (auf Englisch)

Führung
Workshop
180 Min.
Teilnahme: € 40 (gültiges Museumsticket erforderlich)

Für die Azteken waren Federn kostbarer als Gold, und das Handwerk der Federkünstler war sehr hoch angesehen. Speziell dafür ausgebildete Handwerker, in Nahuatl – der Verkehrssprache in Zentralmexiko des 15. und 16. Jahrhunderts – „Amantecas” genannt, fertigten zeremonielle Gegenstände, Kleidungsstücke und Bilder aus Federn an.

Bei diesem Workshop werden Sie eine Einführung in das Handwerk der Federkunst erhalten, angeleitet von María Olvido Moreno Guzmán, zuständig für die Koordinierung der Museen und Ausstellungen am Nationalen Institut für Anthropologie und Geschichte (INAH) in Mexiko und Carlos Barrera Reyes, Künstler und Professor an der Autonomen Universität in Mexiko (UNAM-FAD).

María Olvido Moreno Guzmán restaurierte 2010–2012 in Zusammenarbeit mit Melanie Korn den Federkopfschmuck im Weltmuseum Wien.  Sie erlernte die Federmosaiktechnik von Meister Gabriel Olay Olay, der von einer Dynastie von Federkünstlern abstammt. Zurzeit arbeitet Maria Olvido Moreno Guzmán mit Carlos Barrera Reyes und Renée Riedler, Konservatorin am Weltmuseum Wien, an einer Replik der frühkolonialen Federinsignie, die derzeit im Weltmuseum Wien ausgestellt ist. Die Replik wird im Mexica-Saal des Nationalmuseums für Anthropologie (Mexiko-Stadt) gezeigt werden.

Der mexikanische Künstler Carlos Barrera Reyes initiierte 2008 ein künstlerisches Forschungsprojekt, um das Wissen um Färbetechniken mit natürlichen Farbstoffen wieder aufleben zu lassen. Seither arbeitet er mit einer Vielzahl an Gemeinden in Chiapas und Oaxaca, Anthropolog*innen, Museen, Organisationen und Universitäten daran, Indigenes Schaffen zu dokumentieren, zu fördern und zu erhalten.

Bei diesem Workshop haben Sie die einmalige Gelegenheit, die Federmosaiktechnik auszuprobieren und dabei allerlei Wissenswertes von den größten internationalen Expert*innen prä- und frühkolumbianischer Federarbeiten aus erster Hand zu erfahren.

Der Workshop findet auf Englisch statt.

Besuchen Sie auch unseren Vortrag mit María Olvido Moreno Guzmán am Di, 19. November:
Mexikanische Federkunst: Erbe an der Schnittstelle zwischen Natur und Kultur

Weitere Informationen zum Forschungsprojekt:  Feather, fashion and cross cultural exchange

 

Carlos Barrera Reyes ist ein bildender Künstler mit einem vielseitigen Ansatz. Seine künstlerische Praxis umfasst ein breites Spektrum an Themen, von der Ethnografie bis hin zu sozialer, kollaborativer und partizipatorischer Kunst. Seine Vielseitigkeit spiegelt sich in der Vielfalt der Formate und Materialien wider, die er im Laufe seiner Karriere erforscht hat. Carlos zeichnet sich durch sein großes soziales Engagement aus, das seine Arbeit in der Kunst der sozialen Interaktion und Bildung vorantreibt. Seit 2008 leitet er ein soziales Kunstprojekt in Zusammenarbeit mit dreißig Indigenen Gemeinden in Chiapas und Oaxaca, das sich auf die Förderung natürlicher Färbetechniken konzentriert. Seit 2017 leitet er das Projekt zur Wiederbelebung und Sozialisierung der Textilsammlung des Na Bolom Museums in Chiapas. Derzeit ist er als Professor und Doktorand an der Fakultät für Kunst und Design der UNAM tätig.

María Olvido Moreno Guzmán ist zuständig für die Koordinierung der Museen und Ausstellungen am Nationalen Institut für Anthropologie und Geschichte (INAH) in Mexiko. Sie schloss ihr Studium an der Nationalen Schule für Konservierung (Nationales Institut für Anthropologie und Geschichte, INAH) mit der Arbeit „Conservación de arte plumario mexicano" im Jahr 1982 ab. Damals erlernte sie die Technik des Federmosaiks bei Gabriel Olay Olay, "Amanteca" aus einer echten Dynastie von Federkünstlern des 19. Jahrhunderts. Sie erwarb den Master-Abschluss (Iberoamerikanische Universität) mit der Arbeit „Encanto y desencanto. El público ante las reproducciones en los museos"; eine Arbeit, die sich mit der öffentlichen Wahrnehmung der Kopie des „Penacho de Moctezuma" im Nationalmuseum für Anthropologie in Mexiko-Stadt beschäftigt. Sie promovierte in Kunstgeschichte an der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko; in ihrer Dissertation „La reproductibilidad contemporánea del arte prehispánico" erforscht sie die Beziehungen zwischen Kopien und Fälschungen. Derzeit führt sie interdisziplinäre Forschungen zu Federobjekten durch, die in Museen in Mexiko, Europa und Japan aufbewahrt werden. Gleichzeitig analysiert sie Darstellungen von Federkleidern in Wandmalereien.

Unser Format Deep Dive Dienstag bietet genau das, was der Name verspricht: tiefe Einblicke in die Arbeitswelt des Weltmuseums Wien, von der Konservierungsabteilung bis zu den Kurator*innen. Außerdem beinhaltet diese Reihe Gespräche mit Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Persönlichkeiten aus verschiedenen Wissensbereichen zu ausgewählten Objekten und Themen. Unser Ziel ist es, das Weltmuseum Wien als einen lebendigen Ort des Austauschs zu nutzen und uns den gesellschaftspolitischen Diskursen und Herausforderungen zu stellen, die neue Perspektiven auf eine außergewöhnliche Sammlung eröffnen.

Dauer: 3 Stunden
Teilnahme: € 40 (gültiges Museumsticket erforderlich)
Tickets  erhalten Sie online oder an der Kassa;
Treffpunkt: Säulenhalle

María Olvido Moreno Guzmán vom Nationalmuseum für Anthropologie in Mexiko-Stadt und Renée Riedler, Abteilung Konservierung des Weltmuseum Wien © KHM-Museumsverband, Weltmuseum Wien
Führung
Workshop
180 Min.
Teilnahme: € 40 (gültiges Museumsticket erforderlich)

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