Armreifen von Denise

Interview mit Bianca Figl24.08.2016
Bega bedeutet soviel wie ‚gern haben‘“

 

Denise hat ihren Armreif aus Silber während ihres Studienaufenthalts im Senegal auf einem Markt in Dakar erstanden. Viele Menschen, von groß bis klein, tragen im Senegal Silberschmuck, besonders solche Silberreifen, wie Denise einen hat. Oft bekommen auch schon Kleinkinder einen Armreif mit Gravur von einem Familienmitglied geschenkt. Denise vergleicht diesen Akt mit dem Geschenk eines Taufpaten an das Taufkind.  

Auf Denise Armreifen ist das Wort ‚Bega‘ eingraviert. Ein Begriff, der einem im Senegal oft begegnet. Er bedeutet so viel wie ‚gern haben‘, und wird in den verschiedensten Lebenslagen verwendet. Denise mag das Wort an sich, seinen Klang und die Erinnerungen, die sie mit dem Wort verbindet, sowie ihre Beziehung zum Land. Das Wort sagt auch viel über ihre Einstellung zum Leben und den Menschen aus. 

 

Denise hat die meiste Zeit ihres Studienaufenthalts in Saint-Louis, einer Stadt nördlich der Hauptstadt Dakar verbracht. Die Stadt war während der französischen Kolonialzeit die Hauptstadt von Französisch-Westafrika und zeichnet sich durch ihre schöne Altstadt und eine „pittoreske“ Lage direkt am Senegalfluss aus, der die Grenze zu Mauretanien bildet.

 

Den Studienaufenthalt in Senegal begründet Denise, die aus Kärnten stammt, Geschichte und Slawistik studiert hat, damit, dass sie möglichst einen Studienort gesucht hat, mit dem „größten Unterschied zu Daheim“. Aufgrund der bestehenden Kooperationsabkommen mit ihrer eigenen Universität fiel die Wahl auf die Universität Saint-Louis.

 

Denis hat in der Zeit dort viel gelernt, nicht so sehr an der Uni, da die Professorenschaft aufgrund nicht umgesetzter Universitätsreformen im Streik war, aber viel über das Leben dort: was es bedeutet einer Bruderschaft anzugehören, die Sprache Wolof zu erlernen, das Leben generell und sich selbst. Ihren Plan, das Land mit ihrem Motorrad „Dakar“ zu bereisen, ist sie fest entschlossen umzusetzen.

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