Bild von Sarah Fellner

Interview mit Lisa ZaludBrunnenpassage08.05.2015
 „Das Bild symbolisiert, dass alles eins ist und dass man sich nicht hassen soll aufgrund von religiösen Dingen.“

 

Sarahs Mutter ist Malerin und beschäftigt sich in ihren Bildern vor allem mit Themen der kulturellen Vielfalt.  In dem 110 x 90 cm großen Bild mit dem Titel „3 Religionen“ werden der Islam, das Judentum und das Christentum dargestellt. Der Kreis symbolisiert den Islam, der Stern das Judentum und ein Strich der mit dem Judentum und dem Islam verbunden das Christentum. Die Aussage des Bildes unterstreicht ihre Ansicht, dass grundsätzlich „alles eins ist“, dass sich jene drei Religionen so sehr ähneln und kein Hass aufgrund religiöser Anschauungen entstehen soll.

In Sarahs Familie finden diese drei Religionen ihre Vereinigung. Ihr Mutter ist Ungarin, jüdisch aufgewachsen und nun Christin. Ihr Vater ist Syrer und Moslem. Kennengelernt haben sich die beiden in Wien. Gelebt werden die Religionen von den beiden aber eher nicht. So sagt Sarah, dass sie „religionslos aufgewachsen“ ist und für sie spielt Glaube auch keine Rolle. Dafür ist sie, wie sie sagt, ein zu rationaler Mensch, der stets nach wissenschaftlicher Logik und Erklärungen sucht.

Ihre Mutter malte das Bild im Hinblick auf Sarahs „Vereinigung von zwei Kulturen“. Für sie steht Kultur für Traditionen und Werte, die über Generationen weitergegeben werden und eine Nation oder eine Region charakterisieren. Sie selbst identifiziert sich nicht mit einer bestimmten Kultur, sondern sie hat, so wie viele Kinder zweiter Generation, ihre eigene etabliert. Sie fühlt sich als „Mensch der Welt“, als „Lebewesen der Erde“ und sie erklärt Nationen für irrelevant.

Sarah hat eine sehr starke Bindung zu ihrer Mutter und gemeinsam bilden sie in Bezug auf ihre Kunst ein rundes Ganzes. Sie schöpft ihre Inspiration aus ihrem emotionalen Unterbewusstsein, doch kann sie das Dargestellte und Verarbeitete nicht immer in Worten vermitteln. Aber keiner kann sie besser lesen als Sarah und sie spürt stets was ihre Mutter in ihren Bildern ausdrücken möchte. So ergänzen sie sich bestens und Sarah liefert meist die Titel und die Texte zu den Bildern.

„3 Religionen“ wurde 2006 gemalt und hängt bei ihren Eltern zuhause. Sie betont dessen unverkäuflichen Wert.

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