Buddha-Kopf von David Mathews

Interview mit Lisi BernroitnerBrunnenpassage17.04.2015
„Seit ich den Buddha-Kopf geschenkt bekommen habe, sitzt er auf einem Bücherregal und hat einen Blick über meine ganze Wohnung. Er hat für mich nichts mit Glauben zu tun, sondern strahlt vielmehr Freude und Ruhe aus.“

Seit David den Buddha-Kopf geschenkt bekommen hat, sitzt dieser auf seinem Bücherregal und hat einen Blick über seine ganze Wohnung, sieht Gutes und Schlechtes und ist in den letzten 4-5 Jahre sein stiller „lebendiger“ Begleiter gewesen. Auch wenn David nicht oft bewusst über den Buddha-Kopf nachdenkt, so fällt sein Blick doch immer wieder darauf. Für David trägt der Buddha-Kopf „menschliche Züge“, er vergleicht ihn mit den Menschen in seinem Umfeld. Wie David selbst, ist auch der Buddha-Kopf von Delhi nach Wien gereist.

Rajneesh ist Töpfer und er hat den Buddhakopf selbst extra für David gemacht - es war sein erster Versuche solche Figuren herzustellen. David findet ihn ästhetisch sehr gelungen. Ähnliche Gegenstände werden ihm zufolge in Nordost-Indien – der Wiege des Buddhismus – oder an anderen Orten, an denen der Buddhismus noch lebendig sei, wie Thailand oder Sri Lanka, massenhaft an Touristen verkauft. Ebenso auch Figuren von Hindu-Gottheiten. Es sei wie wenn man nach Mariazell fahre: man habe dort das Gefühl, das habe nichts mit Spiritualität zu tun, sondern eher mit „Geschäftemacherei“.

Für David hat der Buddha-Kopf nichts mit seinem Glauben zu tun – weder er noch Rajneesh sind Buddhisten. Vielmehr strahlt er für ihn Freude und Ruhe aus. In Indien war es für ihn selbstverständlich in einen hinduistischen Tempel oder aber zu einer buddhistischen Stupa zu gehen. Ein „Heiliger (sei) ein Heiliger, egal welcher Glaubensrichtung“. In Indien seien plurale Glaubensformen möglich – es komme dabei jedoch zu keiner Verschmelzung, die eigene Glaubensform sei immer noch sehr wichtig, aber „das eine verliere nicht an Stellenwert, nur weil man auch etwas anderes im Herzen habe“.

Allerdings gäbe es in Indien auch brutale Glaubensauseinandersetzungen.

Für David machen vor allem die Geschichten, die wir einander erzählen, „Kultur“ aus. Wenn es einer Gesellschaft gut gehe, gäbe es auch Zeit um Raum um diese Geschichten zu pflegen. Dann entstehe Kulturgut.

David Mathews ist aus Delhi, Indien. Als David klein war haben er und seine Mutter mit einer anderen Familie - Rajneesh Dutta, seiner Frau Trixi und deren Kinder -zusammengelebt. Trixi ist Österreicherin, arbeitet aber in Delhi. Rajneesh war für David während seiner Kindheit wie ein Vater.

Sowohl David als auch Rajneesh und Trixis Kinder leben mittlerweile in Österreich. Bei einem seiner jährlichen Österreich-Besuche, Anfang 2010, hat Rajneesh David einen Buddha-Kopf mitgebracht.

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