Federpenal von Mahshid Moattar

Interview mit Lisi Bernroitner05.06.2015
‟This pencil case represents my talents, that I couldn’t use, because of limitations by others.”

Mahshid ist seit 2 Monaten in Wien . Sie ist aus dem Iran und gehört der Glaubensrichtung Bahaitum an. Seit sie das erste Mal in die Schule ging, ist ihr bewusst, dass sie als Bahai nicht wie ihre muslimischen Mitschüler_innen leben kann. Einige Klassenkolleg_innen wollten nicht mir ihr befreundet sein, da sie sie aufgrund ihres Glaubens für „schmutzig“ hielten. Sie wurde von Lehrer_innen und anderen Schüler_innen beleidigt und der Zugang zur öffentlichen Universität und anderen Einrichtungen wurde ihr verwehrt.

Mahshid hat nicht aufgegeben und hat auf einer Bahai Universität Hoch- und Tiefbau studiert und dort gute Lehrer_innen und bessere Freund_innen gefunden. Es handelt sich dabei um eine, aus der Sicht der Regierung illegale, Underground-Universität, die nur wenige Studienfächer anbieten kann und mit Sicherheitsproblemen zu kämpfen hat.

Vor vier Jahren wurden einige der Unterrichtenden inhaftiert, das Universitätsbüro wurde geschlossen. Die Unterrichtsstunden in den Räumlichkeiten der Universität wurden deshalb eingestellt, fanden jedoch weiterhin online, sowie im kleinen Rahmen in privaten Häusern statt.

Ihre Studienzeit dort hat Mahshid sehr geprägt. Sie ist sehr stolz, dass sie ihr Studium unter diesen Bedingungen abschließen konnte. Nach ihrem Abschluss wurde ihr bewusst, dass sie im Iran aufgrund ihres Glaubens nicht im Bereich ihrer Ausbildung tätig sein würde können. Da Mashid nicht mit diesen Einschränkungen leben wollte, hat sie den Iran verlassen und möchte nun in Amerika noch einmal das studieren, was sie eigentlich interessiert. Sie wäre gerne Schriftstellerin und möchte zensurfrei wahre Geschichten niederschreiben können. Und ihre eigenen Rechte, sowie die ihrer Freunde, einfordern.

Aus diesen Grund handelt es sich bei ihrem Objekt um ein Federpennal, das sie über ihre Studienzeit hinweg begleitet hat. Für Mahshid ist es voll von Wünschen und Träumen, die nicht wahr geworden sind. Nun begleitet es sie auf ihrer Reise in die USA.

 

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