Geldbörse von Arkadiusz Kolodziej

Interview mit Oliviu Moiseanu24.08.2016
„Wenn man etwas von jemandem bekommt, sollte man so gut drauf aufpassen, wie man kann.“
 

Diese alte und abgegriffene Ledergeldbörse begleitet Arek seit seiner Kindheit und war ein Geschenk des Bruders seiner Mutter, als sie noch in Polen gelebt hatte. Die wirtschaftlichen Verhältnisse zwangen seinen Vater in einem anderen europäischen Land Arbeit zu suchen.

2006 zog die gesamte Familie – Arek, seine Eltern und zwei Brüder – nach Spanien, woran er sich jedoch kaum noch erinnert. Das Leben war schön, bis die Familie fünf Jahre später durch den Tod von Areks Mutter erschüttert wurde. Daraufhin überließ sein Vater den Brüdern die Entscheidung, ob sie in Spanien bleiben oder in die Nähe ihrer Familie ziehen wollten. Man entschied sich für Letzteres und zog nach Wien, wo schon drei Brüder des Vaters arbeiteten. Zur Familie auf der Seite seines Vaters hat Arek noch regelmäßigen Kontakt. Vor allem um Weihnachten herum kommt man in dem Dorf aus dem die Familie stammt, zusammen.

Zu seinen Verwandten mütterlicherseits hat Arek inzwischen jeglichen Kontakt verloren. Umso wichtiger ist ihm das Geschenk seines Onkels, denn die Geldbörse ist das Einzige, das ihn noch mit der Familie seiner Mutter verbindet.

Obwohl die Geldtasche inzwischen mehr als zehn Jahre alt ist und Gebrauchsspuren zeigt, ist sie noch in sehr gutem Zustand. Arek sieht keinen Sinn darin ständig neue Sachen zu kaufen, wenn die Alten noch funktionstüchtig sind.

 

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