Kettenanhänger von Ceren

Interview mit Karin Schneider09.06.2016
„In Österreich trage ich meinen alevitischen Anhänger jeden Tag, in der Türkei jedoch lege ich ihn ab, um nicht angegriffen zu werden. Meiner Meinung nach aber sollte man nicht nach der Religion urteilen, weil alle Menschen doch gleich sind.“

Ceren brachte einen Kettenanhänger mit einer religiöse Botschaft und das, obwohl ihre Familie eigentlich gar nicht religiös ist. Sie hat diesen Anhänger in der Kiste ihrer Mutter gefunden und diese hat den von ihrem Vater; ihre Mutter hatte eigentlich vor, den an ihre Kinder zu übergeben nur eben, sie ist nicht mehr religiös. Ceren jedoch trägt den Anhänger täglich, sie interessiert sich sehr für ihre Religion aber bekommt eigentlich über ihre Eltern kaum ein religiöses Wissen; auch Religionsunterricht kann sie keinen besuchen, einzig die Großmutter erzählt ihr über die religiösen Tänze ihrer Religion. Der Anhänger bezieht sich auf die 12 verehrten Imame und zeigt zwei Schwerter; Ceren findet diese inspirierend obwohl die Geschichte dahinter sehr hart ist: Der Imam auf welchen sich dieses Symbol beziehen hat Ungläubige mit dem Schwert umgebracht.

Dennoch sagt ihre Mutter ihr, sie soll aufpassen wenn sie diesen Anhänger trägt: Cerens Familie sind Aleviten und jedes Mal wenn sie in der Türkei sind, nimmt Ceren den Anhänger ab. Es gäbe in der Türkei die Sunniten und die  Aleviten; die Sunniten seien – so berichtet Ceren von ihren Erfahrungen – gegen die Aleviten und wenn sie den Anhänger in der Türkei tragen würde, dann könnte es zu einem Streit kommen. Nicht so in Österreich. Ersten können Nicht-Muslime die Botschaft des Anhängers nicht lesen und zweitens wäre, so meint Ceren, Österreich im Gegensatz zur Türkei ein freies Land, was sie sehr genießt. Cerens Meinung nach jedoch sollte man nicht nach der Religion urteilen, weil alle Menschen gleich doch sind.

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